Ruhig und gelassen, doch stets aufmerksam, das ist der Owczarek Podhalanski. Als engere Heimat des OP gilt die Hohe Tatra. Wenn die großen weißen Hunde auch seit Jahrhunderten in dieser Region beheimatet waren, so erfolgte die züchterische Erfassung, die Erarbeitung eines Standards erst in den letzten Jahrzehnten. Die internationale Anerkennung der Rasse durch die FCI erfolgte 1967.
Laut Standard beträgt die Schulterhöhe für Rüden 65 – 70 cm und für Hündinnen 60 – 65 cm. Der OP ist ein ruhiger und nervenstarker Hund mit einem ausgeglichenen Wesen. Er ist sehr intelligent, gelehrig und wachsam. Seine natürliche Schärfe sollte im Rahmen einer Ausbildung nicht gefördert werden. Schützen muss man einem OP nicht beibringen, das macht er von selbst.
Seinem Rudel (also seinen Menschen oder seiner Familie) gegenüber ist ein OP von geradezu umwerfender Anhänglichkeit. Er folgt und beschützt von morgens bis morgens und will immer in der Nähe sein.
Er folgt nicht „bei Fuß“ und auf Befehl, sondern er folgt, weil er sich verantwortlich fühlt.
Ein OP ist kein Hund für Leute die Gehorsam, Unterordnung und Schutzhundausbildung lieben Er macht nichts auf Befehl, sondern nur aus Überzeugung und aus Zuneigung.
Ein OP braucht immer Familienanschluss, er ist kein Hund für den Zwinger. Ebenso wenig ist er für die Haltung in der Großstadt oder in der Etagenwohnung geeignet. Er ist ein Hund für naturverbundene Menschen, die Zeit für Spaziergänge und Freude an der Beschäftigung mit dem Tier haben. Mit der Erziehung beginnt man als Halter am besten gleich am ersten Tag.
Ein OP wird sehr schnell groß und selbständig, und dann ist er mitunter ein unbeeindruckbarer Dickkopf. Einen OP zu erziehen ist eigentlich ganz einfach. Erziehen Sie Ihr kleines Kerlchen ohne Zwang und ohne Ungeduld, ganz einfach nach der Methode „Steter Tropfen höhlt den Stein.“ Verlieren Sie nie die Geduld oder Ihre Selbstsicherheit.
Dressur oder absoluten Gehorsam dürfen Sie allerdings auch von einem gut erzogenen OP nicht erwarten. Der OP ist, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht, ein ausgesprochen pflegeleichter Hund. Sein Fell pflegt sich eigentlich ganz von alleine. Einmal im Monat gründlich ausgebürstet ist und bleibt es schön. Das einzige Problem, das dieses wunderschöne, dichte Fell ab und zu macht, entsteht in den Zeiten des Fellwechsels, dann haart ein OP nicht nur ein bisschen sondern kurz gesagt: sehr! Er sollte dann möglichst täglich ausgebürstet werden.
Ein OP ist ausgesprochen kinderlieb. Seine unendliche Geduld und sein umsichtiges Verhalten machen ihn auch zu einem treuen Begleiter für Behinderte. Trotz seiner imposanten Erscheinung hat sich der OP bei uns noch nicht sehr verbreiten können. Das Interesse an dieser wunderschönen Hunderasse nimmt aber ständig zu.
Ein Text von U. Eckardt (Landesgruppe Rheinland/Westfalen)